Abhängig davon, aus welchem Grunde der Konsument eine Verschiebung der Schuld wünscht, kann die Hausbank eine vorzeitige Rückzahlung entweder nach strikten Prinzipien des Bundesgerichtshofes oder gar nach ihrem billigen Ermessen anordnen. In diesem Zusammenhang gibt es jedoch noch eine andere Art und Weise, wie sich der Konsument ohne vorzeitige Rückzahlung von seinem Kreditvertrag trennen kann: Nach den rechtlichen Anforderungen ist ein Kreditunternehmen dazu angehalten, einen Konsumenten beim Abschluß eines Kreditvertrags darauf hinzuweisen, daß ihm ein Rücktrittsrecht zuerkannt wird.
Anschließend kann der Konsument seinen Kreditvertrag mit der Bank innerhalb einer 2-wöchigen Widerrufsfrist auflösen. Bei einem Widerruf wird der Kreditvertrag nicht von vornherein als geschlossen angesehen. Mehr als 2/3 der Widerrufsbelehrung in Immobilienkreditverträgen sind offensichtlich falsch. Wieso sind die Widerrufsbelehrung falsch?
Oftmals teilen die Kreditanstalten den Verbrauchern den Anfang der Widerspruchsfrist in der Widerrufsbelehrung nicht richtig mit. Der BGH hat in einem Beschluss aus dem Jahr 2012 festgestellt, dass die Benutzung der Bezeichnung "Die Periode fängt fruehestens mit dieser Anweisung an " unrichtig ist, da die Benutzung des Begriffs "fruehestens" es dem Konsumenten nicht ermoeglicht, den Fristenbeginn klar und vollstaendig in der notwendigen Art und Weisung zu erfassen.
Dieser Wortlaut findet sich in einer Vielzahl von Stornierungsanweisungen. Die Begründung dafür ist ganz einfach: Der Gesetzgeber hat in einer diesbezüglichen Informations- und Nachweisverordnung (BGB-InfoV) den Instituten ein Muster für die Belehrung über den Widerruf auferlegt. Der vorstehende Wortlaut über den Beginn der Frist ist in dieser Musterstornierungserklärung explizit inbegriffen.
Daher haben die Institute darauf geachtet, dass diese Formulierungen bei der Anwendung den rechtlichen Vorgaben entsprechen. Genau das hat der BGH in seiner Rechtsprechung vom 12. September 2012 deutlich gemacht, dass dies nicht der Fall ist, auch wenn diese Wortwahl in der Musterkündigungsanweisung wiedergegeben ist. Nach der BGB-InfoV können sich die Institute jedoch unter gewissen Bedingungen auf die Korrektheit dieser Musterkündigungsanweisungen berufen.
Die von einem Institut benutzte Weisung erfüllt demnach nur dann die rechtlichen Voraussetzungen, wenn das Muster der Weisung in Schriftform verwendet wird. Hierzu ist es jedoch nicht ausreichend, dass die im Hinblick auf den Beginn der Widerspruchsfrist benutzte Weisung wortwörtlich dem Wortlaut in der bis zum Stichtag 30.03.2008 gültigen Version des Muster für die Widerspruchsbelehrung in Anhang 2 zu § 14 Abs. 1 und 3 BGB-InfoV entspricht.
Der Schutzwirkungsbereich des 14 Abs. 1 BGB-InfoV gilt nur, wenn eine Anweisung benutzt wurde, die dem Muster der Anlagen 2 zu 14 Abs. 1 BGB-InfoV in der bis zum Stichtag 30. Juni 2008 gültigen Version entspricht.
Welcher Wortlaut der Widerrufsbelehrung ist falsch? Die folgenden oft verwendeten Widerrufsbelehrung sind dann ungültig, wenn sie diese Bestimmung enthalten: "Die Widerrufsfrist läuft erst ab dem Zeitpunkt des Eingangs dieser Anweisung. "Der Zeitraum läuft einen Tag, nachdem diese Kündigung erfolgt ist und ein Vertragsdokument, ein schriftlicher Kreditantrag oder eine Kopie des Vertragsdokuments oder des Kreditantrags vorgelegt wurde.
"Der Fristbeginn ist der Tag, der auf die Bekanntgabe dieser Anweisung und die Übersendung einer Urkunde, eines Schriftsatzes oder einer Kopie der Urkunde bzw. des Antrages folgt. 3. "Die Laufzeit läuft nach Erhalt dieser Anweisung, jedoch erst nach Erhalt der von Ihnen unterschriebenen Kopie des Ausleihvertrags.
"Der Zeitraum läuft mit der Übergabe dieser Urkunde, jedoch nicht vor Abgabe der Absichtserklärung des Auftraggebers. "Der Zeitraum läuft ab dem 10.06. 2010:) "Die Laufzeit läuft nach Vertragsabschluss, jedoch erst nach Erhalt aller nach 492 Abs. 2 BGB vorgeschriebenen Angaben (z.B. Angaben zur Kreditart, Angaben zum Nettokreditbetrag, Angaben zur für die Kreditinstitute verantwortlichen Aufsichtsbehörde)....".
Die vom Kreditinstitut benutzten Widerrufsbelehrungen können darüber hinaus auch deshalb ungültig sein, weil diese ohne besonderen Nachdruck in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen/Allgemeinen Kreditbedingungen einfließen und der Konsument nicht klar genug sehen kann, dass dies für ihn eine wesentliche Weisung mit Hinweis auf seine Rechte und Verpflichtungen in diesem Zusammenhang ist.
Im Rahmen einer Prüfung der Kündigungsinstruktionen durch die Konsumentenzentrale Hamburg wurde herausgefunden, dass bei 300 Kreditverträgen die Kündigungsinstruktionen zu mehr als 2/3 unrichtig sind. Einen aktuellen Beschluss, der eine Sperranweisung der DKB Bank betrifft, können Sie hier einsehen: Einen Überblick über die überarbeiteten Kreditverträge erhalten Sie hier: Welche Folgen hat eine unwirksame Stornierung?
Bei unrichtiger Widerrufserklärung wurde die zweiwöchige Widerrufsfrist nicht in Lauf gesetzt, da diese erst abläuft, wenn die Widerrufserklärung ordnungsgemäss war. Ist dies nicht der Fall, so hat die Widerrufsfrist noch nicht angefangen und kann jetzt noch ausgesprochen werden. Wie funktioniert der Widerspruch?
Wenn Sie Ihren Kreditvertrag kündigen können, muss der komplette Kreditvertrag storniert werden. Der Konsument bekommt also seine Zins- und Tilgungszahlungen sowie ein allfälliges Agio/Disagio und eine allfällige Bearbeitungspauschale von der Bank zurück. Bis wann kann ich meinen Widerspruch einlegen? Hier hat der BGH festgestellt, dass es dafür prinzipiell keine Zeit gibt.
So kann der Konsument seinen Kreditvertrag auch noch Jahre später kündigen. Das ist auch dann möglich, wenn der Kreditvertrag inzwischen komplett ausbezahlt ist. Vor kurzem haben die Kreditinstitute argumentiert, dass der Rücktritt einige Jahre nach Unterzeichnung des Kreditvertrags bösgläubig war. Es handelte sich jedoch um einen Einzelfall, in dem der Konsument das Darlehen fünf Jahre nach seiner vollständigen Liquidation zurückgezogen hatte.
Wir gehen jedoch davon aus, dass dieser Gerichtsstand in keinem Fall während des aktuellen Darlehensvertrags oder auch nach Abschluss des Aufhebungsvertrags aufgrund des Verkaufes der Liegenschaft und der gezahlten Vorauszahlung gilt. Dann muss die Hausbank, die in dem Wissen, dass sie falsche Anweisungen erhalten hat, den Konsumenten zu jeder Zeit anweisen und damit die Fristen in Bewegung setzen kann, mit einem Widderaufruf kalkulieren.
Dieses " immerwährende " Recht auf Kündigung soll durch eine Änderung des Gesetzes, das am 21. März 2016 in Kraft tritt, befristet werden. Dementsprechend sollte es nur Kreditnehmern, die eine mangelhafte Belehrung über den Rücktritt bekommen haben, möglich sein, den Rücktritt innerhalb einer Zeitspanne von zwölf (!) und 14 Tagen nach Abschluss des Kreditvertrages zu erklären. 4.
In der Folgezeit entfällt die bisherige Aufhebungsmöglichkeit. Die Hintergründe für diese beabsichtigte Rechtsänderung dürften darin liegen, dass die Banken-Lobby offensichtlich großen Einfluss auf die aktuelle Regierung hat, um die vielen Beschwerden einzustellen, die angesichts der nach wie vor hohen Anzahl fehlerhafter Widerrufsanweisungen kommen können.
Im Falle, dass die Bank den Rücktritt annimmt, sind Sie dazu angehalten, den Nettokreditbetrag zuzüglich Zinsen zu marktüblichen Konditionen innerhalb von 30 Tagen nach Rücktritt zurückzuzahlen. Sie sollten daher im Voraus darauf achten, dass in diesem Falle eine Verschiebung eines ausstehenden Saldos problemlos möglich ist. Zu berücksichtigen ist auch, dass Immobilienkredite oft mit einer Grundschuld auf dem Grundstück verbunden sind und der Konsument sich in dieser Hinsicht der unmittelbaren Vollstreckung unterzogen hat.
Daher muss der Konsument sicherstellen, dass das Institut selbst im Rahmen eines Rechtsstreits nicht wegen fehlender Ratenzahlung kündigt. Problematisch ist in diesem Falle, dass die Kreditinstitute die Wertpapiere erst nach Zahlung der Vorauszahlungsstrafe zum unbelasteten Kauf durch den Erwerber ausgeben.
In diesem Fall ist es möglich, die vorzeitige Rückzahlung unter Vorbehalt zu zahlen, so dass der Kreditnehmer noch die Option hat, die Rückzahlung zu einem späteren Zeitpunkt zu verlangen. Ein vielfach vorkommendes Argument der Rechtschutzversicherung ist auch, dass der Kreditvertrag vor dem Vertragsabschluss der Rechtschutzversicherung abgeschlossen wurde und somit kein ausreichender Schutz gegeben ist, da der Straftatbestand der Kreditinstitute bereits in der Erteilung einer mangelhaften Kündigungsanweisung zu diesem Zeitpunkt vorlag.
Der BGH hat mit Entscheidung vom 24. April 2013 eindeutig gegen diese Ansicht entschieden, dass eine Rechtsverletzung nur dann besteht, wenn die Gesellschaft den Rücktritt vom Darlehensvertrag aufgrund einer unrichtigen Kündigungsanweisung beantragt oder auf eine bestimmte Fristsetzung nicht anspricht.
Auf jeden Fall sind die Ihnen entstehenden Ausgaben stets überschaubar und auffindbar. Erfahrungsgemäß nehmen Kreditanstalten keinen vom Konsumenten erklärten Rücktritt an. Die Durchsetzung der Rechte aus einem effektiven Rücktritt durch den Anwalt ist in einigen FÃ?llen ausreichend, um mit der Bank im Sinne einer weiteren FortfÃ?hrung des Darlehensvertrages neue Bedingungen zu vereinbaren.
Allerdings widersetzen sich Finanzinstitute trotz der eindeutigen rechtlichen Situation oft, so dass es in vielen FÃ?llen auch notwendig ist, vor einem Gericht zu klagen.
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